Medizinstudium in Österreich – Die Alternative

Für viele Abiturienten, welche die Anforderung des Numerus Clausus in Deutschland nicht erfüllen können, bietet sich die Suche nach Alternativen zum Medizinstudium in Deutschland an. Die erste Wahl fällt hierbei meist auf ein Studium im Ausland, genauer gesagt im Nachbarland Österreich. Im Gegensatz zum deutschen Vergabeverfahren spielt in Österreich der Abiturschnitt des Bewerbers keine Rolle für die Erteilung einer Zulassung zum Medizinstudium. Medizin studieren ohne Numerus Clausus, in Österreich somit kein Problem.

Medizinstudieren in Österreich

Der Studiengang Humanmedizin wird aktuell an vier österreichischen Universitäten angeboten. Neben den staatlichen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck bietet auch die private Paracelseus Universität Salzburg die Möglichkeit zur Ausbildung zum Mediziner.

An den staatlichen Universitäten ist das Studium ohne die Zahlung von Studiengebühren möglich. Die private Paracelseus Universität Salzburg erhebt Studiengebühren von 13.500 € pro Jahr.

Studienplatzvergabe

AuswahlgespraechDie Studienplatzvergabe in Österreich erfolgt ohne die Berücksichtigung der Abiturnote. Entscheidend für den Erhalt einer Studienzulassung ist das Testergebnis aus einem gesonderten Zulassungstest, dem MedAT-H.

Der MedAT-H findet an allen drei staatlichen Universitäten parallel statt. Die besten Testteilnehmer der jeweiligen Universität erhalten eine Zulassung.
Wichtig ist, dass mit der Testanmeldung für einen Studienort auch die Ortsauswahl für diesen getroffen wird. Findet die Testteilnahme zum Beispiel in Wien statt, wird das Ergebnis und das Auswahlverfahren nur innerhalb der Universität Wien berücksichtigt.

Studienplätze

Nach dem Universitätsgesetz von 2002 werden in Österreich folgende Studienplatzkontingente für das Fach Humanmedizin belegt:

  • MedUni Wien: 660 Studienplätze
  • MedUni Graz: 336 Studienplätze
  • MedUni Innsbruck: 360 Studienplätze

Hierbei ist eine Aufteilung zwischen inländischen und ausländischen Studienplatzbewerbern vorgesehen. Die Kontingente werden hierbei wie folgt festgelegt:

  • Österreicher-Kontingent: 75 Prozent
  • EU-Kontingent: 20 Prozent
  • Nicht-EU-Kontingent: 5 Prozent

Studienablauf

Das Medizinstudium in Österreich erfolgt als Diplomstudiengang innerhalb von 12 Studiensemestern und gliedert sich in drei Studienabschnitte. Der Abschluss des Studiums erfolgt mittels Diplomarbeit und Diplomprüfung.
Der genaue Studienablauf und die Einteilung der einzelnen Studienabschnitte variiert von Universität zu Universität. Die Studienpläne der einzelnen Fakultäten findest du hier:

Den Ausbildungskonzepten ist ähnlich, dass innerhalb des ersten Studienabschnittes naturwissenschaftliche Grundlagen vermittelt werden. Anschließend erfolgt im zweiten Abschnitt der Ausbildung die Lehre vom gesunden und kranken Körper, welche mittels drittem Studienabschnitt und der darin enthaltenen Lehre am Krankenbett abgeschlossen wird.

Medizinstudium Österreich – Deutsche Anerkennung

pruefung-erfolgAufgrund des unterschiedlichen Studienaufbaus ist ein Wechsel während des Medizinstudiums von Österreich nach Deutschland sehr schwer bis unmöglich. Wer in Österreich anfängt zu studieren sollte sich bewusst sein, dass er bis zum Ende des Studiums an Österreich gebunden ist.

Anders sieht es dann allerdings nach Abschluss des Studiums aus. Mit der am 14.12.2010 in Kraft getretenen Kundmachung über die Anerkennung von Berufsqualifikationen im Amtsblatt der EU, wurden österreichische Medizinabsolventen den deutschen gleichgestellt. Somit ist die Beantragung und Erteilung einer deutschen Approbation möglich.

Fazit

Abschließend bleibt zu sagen, dass ein Medizinstudium in Österreich eine echte Alternative zum Studium in Deutschland darstellt. Allerdings sind auch die Bewerberzahlen in Österreich innerhalb der letzten Jahre stark gestiegen (nicht zuletzt aufgrund der hohen Nachfrage aus Deutschland). Die Einführung der Studienplatzkontingente für EU-Bürger hat darüberhinaus die Möglichkeit, an einer Universität in Österreich zu studieren, geschmälert.
Trotzdem lohnt sich die Vorbereitung und die Teilnahme am MedAT-H und somit der Versuch, einen Studienplatz in Österreich zu erlangen.

Quellen

Folgende Webseiten habe ich für die Erstellung dieses Artikels genutzt. Ihr findet dort weitere Informationen zum Thema Medizinstudium in Österreich.
Bei Fragen oder Problemen könnt ihr euch auch gerne mittels Kommentarfunktion oder Email bei mir melden.

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