Es ist nun also endlich geschafft – die Vorklinik liegt fast hinter euch. Die letzten 4 Semester habt ihr erfolgreich absolviert. Alle nötigen Klausuren und Scheine sind beisammen und die Anmeldung für die Physikumsprüfung ist raus. Nun kann er also kommen der erste Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Doch wie läuft die Prüfung ab? Und wie bereite ich mich am besten darauf vor?
Physikum – Termine
Nach den ersten vier Semestern und allen bestandenen Prüfungen (Scheine) steht das Physikum auf dem Plan. Der erste Abschnitt der ärztlichen Prüfung trennt nun die Vorklinik von der Klinik. Das Staatsexamen wir pro Jahr 2x angeboten. Der erste Termin, der so genannte Frühjahrstermin liegt meist Mitte bis Ende März. Der zweite Termin, der so genannte Herbsttermin findet Ende Juli statt. Die genauen Termine der nächsten Prüfungen zum Physikum findest du direkt auf der Seite vom Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP).
Physikum – Anmeldung
Im Gegensatz zu den Klausuren der Universitäten ist für das Physikum eine Anmeldung notwendig. Diese erfolgt beim zuständigen Landesprüfungsamt (LPA). Für jedes Physikum gilt eine Anmeldefrist. Eure Anmeldung muss bis zu diesem Tag erfolgt sein. Die Anmeldung ist in der Regel auch ohne Vollständigkeit der Scheine möglich. Sollten euch noch Scheine in einzelnen Studienfächern fehlen müssen diese nachgereicht werden.
Für die Anmeldung ist neben Abiturzeugnis, lückenlosem Studienbuch (Stammdatenblätter oder ähnliches), Scheine der Studienfächer und einer Geburtsurkunde auch ein Unkostenbeitrag zu leisten. Dieser Beitrag ist vor Antritt der Prüfung per Überweisung zu entrichten.
Physikum – Ablauf
Das Physikum besteht aus den zwei Teilbereichen: schriftliche und mündliche Prüfung. Beide Prüfungsteile gehen in die Endnote der Prüfung ein. Sollte ein Teil nicht auf Anhieb klappen ist nur der Teil zu wiederholen, welcher nicht bestanden wurde.
Physikum – schriftliche Prüfung
Der schriftliche Prüfungsteil findet an zwei Tagen statt. Pro Tag warten 160 Single-Choice Fragen auf die korrekte Beantwortung. Insgesamt sind somit 320 Fragen zu beantworten.
Die Bestehensgrenze für das schriftliche Physikum errechnet sich jedes Jahr neu. Sicher bestanden habt ihr auf jeden Fall mit 60 Prozent richtigen Antworten. Dies entspricht 192 Punkten und der absoluten Bestehensgrenze.
In Wirklichkeit liegt die Bestehensgrenze der Physikumsprüfungen meist unterhalb von 192 Punkten. Hierfür wird die Prüfungsleistung der Referenzgruppe erhoben. In der Referenzgruppe sind alle Studenten, die nach der regulärer Studienzeit (4 Semester) ihren ersten Prüfungsversuch absolvieren. Weicht das eigene Ergebnis nicht mehr als 22 Prozent von der Leistung der Referenzgruppe ab gilt das Examen ebenfalls als bestanden. Diese so genannte Gleitklausel erlaubt eine individuelle Anpassung der Bestehensgrenze an den Schwierigkeitsgrad der Prüfung. Sollte das Examen schwerer ausfallen als in den letzten Jahren ergibt sich dank der Gleitklausel eine niedrigere Bestehensgrenze.
Prüfungsfächer am ersten Tag:
- Physik für Mediziner (ca. 20 Fragen)
- Physiologie (ca. 60 Fragen)
- Chemie für Mediziner (ca. 20 Fragen)
- Biochemie und Molekularbiologie (ca. 60 Fragen)
Prüfungsfächer am zweiten Tag:
- Biologie für Mediziner (ca. 20 Fragen)
- Histologie (ca. 20 Fragen)
- Anatomie (ca. 60 Fragen)
- Medizinische Psychologie und Soziologie (ca. 60 Fragen)
Physikum – Mündliche Prüfung
Je nach Universität findet die mündlich-praktische Prüfung entweder vor oder nach dem schriftlichen Teil statt. In der mündlich-praktischen Prüfung werden eure Kenntnisse der Fächer Anatomie, Physiologie und Biochemie geprüft. Pro Fach gilt eine Prüfungszeit von mindestens 15 und maximal 20 Minuten.
Die Prüfung wird von drei bis vier Studenten gleichzeitig vor der Prüfungskommission (Professoren der Studienfächer) abgelegt. Die Ergebnisse der mündlichen Prüfung werden euch direkt im Anschluss an die Prüfung mitgeteilt.
Physikum – Ergebnisse
Die offiziellen Ergebnisse der schriftlichen Prüfung erreichen euch circa 4-8 Wochen nach dem Examen. Der Grund ist die zentrale Auswertung durch das IMPP mit einer anschließenden Frist für Beanstandungen.
Für alle Ungeduldigen bietet zum Beispiel Medi-Learn eine eigene Examensauswertung an, welche in der Regel am Abend der Prüfungstage online ist. Hierbei lösen die Dozenten von Medi-Learn das Physikum nach ihrem Wissen und Gewissen und stellen die Lösungen online. In der Regel ist diese Prognose bereits recht genau und gibt bereits eine erste Tendenz der Prüfungsleistung.
Somit wären nun alle Formalitäten für die Physikumsprüfung geklärt. Im zweiten Teil zum Physikum erfahrt ihr Tipps zur Vorbereitung auf die schriftliche und mündliche Prüfung.