Vorklinik – Medizinstudium – Studienbeginn

Nachdem das Auswahlverfahren zum Medizinstudium überstanden ist und man einen der begehrten Studienplätze „sein Eigen“ nennen darf, beginnt das Abenteuer Medizinstudium. Unspektakulär und bodenständig lässt sich der erste Abschnitt in der Ausbildung zum Arzt oder zur Ärztin zusammenfassen: Die Vorklinik. Erste Infos zur Vorklinik folgen im heutigen Beitrag.

Erster Ausbildungsabschnitt: Vorklinik

Hörsaal wie zum Beispiel in der VorklinikNach „normaler“ Studienordnung gliedert sich der erste Abschnitt der ärztlichen Ausbildung in die Vorklinik (1. bis 4. Semester), die Klinik (5. bis 10. Semester) und das praktische Jahr „PJ“ (11. und 12. Semester).

Als erste Hürde zwischen dem Studentendasein und einem späteren Beruf als Arzt gilt es die Vorklinik zu bestehen. In diesem Studienabschnitt soll jedem Studenten ein möglichst breites Grundlagenwissen im Bereich der Naturwissenschaften vermittelt werden. Um diese Wissensbasis auch medizinisch zu prägen stehen in der Vorklinik die drei großen Fächer: Anatomie, Physiologie und Biochemie auf dem Studenplan. Ergänzt werden diese drei Bereiche durch zahlreiche „Nebenfächer“, welche von Chemie und Physik bishin zur medizinischen Kommunikation oder einer ersten Berufsfelderkundung reichen.

Vorklinik: Die Fächer

  • Anatomie (Seminar, Präparierkurs, Neuroanatomie, Histologie)
  • Physiologie (Seminare, Praktika)
  • Biochemie (Seminare, Praktika)
  • Biologie
  • Physik
  • Chemie
  • Psychologie
  • Soziologie
  • Medizinische Kommunikation (Terminologie)
  • div. klinische Vorlesungen und Seminare
  • Berufsfelderkundung
  • ein selbst ausgesuchtes Wahlfach

Wie sieht der Studienalltag aus?

Lernen in VorklinikIn der Vorklinik dominieren, wie im Rest vom Studium, vor allem drei Unterrichtsmethoden:

  1. Vorlesungen
  2. Seminare
  3. Praktika

Die Vorlesung ist wohl die bekannteste Unterrichtsform aus dem Studentendasein. Ein großer Hörsaal, viele Studenten und ein Professor, der mit PowerPoint und Co. Unterrichtsstoff vermittelt. Über die Effektivität dieser Lehrmethode lässt sich streiten. Fakt ist: auch in der Vorklinik erwarten euch viele Vorlesungen. Der Vorteil im Gegensatz zu anderen Studiengängen besteht in der Regel keine Anwesenheitspflicht bei Vorlesungen. Somit kann man selbst entscheiden, ob diese Form des Unterrichts zum eigenen Wissenszuwachs beiträgt oder nicht.

Anders sieht es bei den Seminaren aus. Hier herrscht meist Anwesenheitspflicht. Die Seminare werden, im Unterschied zur Vorlesung, in Kleingruppen abgehalten. Die Gruppengröße der einzelnen Seminare variiert stark von Fach zu Fach und Universität zu Universität. Seminare entsprechen im weitesten Sinn dem klassischen Schulunterricht. Dank der kleineren Gruppen ist in Seminaren meist Platz für eigene Verständnisfragen oder die aktive Mitarbeit in From von Gruppenarbeiten oder studentischen Präsentationen.
Den letzte große Bestandteil innerhalb der vorklinischen Lehre bilden die Praktika. Hier heißt es theoretisches Wissen praktisch anzuwenden. Dies bedeutet: Arbeiten im Labor mit der Durchführung von Versuchen oder aber das Präparieren von Leichen im Rahmen des Präparierkurses der Anatomie. Geführt durch Professoren und studentischen Tutoren kann so das Wissen praktisch geübt und angewendet werden.

Orientierungsveranstaltungen

An fast jeder Universität gibt es so genannte Orientierungsveranstaltungen (OEs). Die Orientierungswoche ist freiwillig und meist direkt vor Studienbeginn. Tutoren aus höheren Semestern leiten hier kleine Studentengruppen, klären Fragen zum Studiengang, erläutern den Stundenplan und stellen den Campus der Uni vor.
So fällt der Studienstart leichter, da man direkt weiß wo welche Veranstaltungen stattfinden. Daneben bietet die Orientierungswoche eine erste Möglichkeit andere Mitstudenten kennenzulernen. Neben Partys finden so zum Beispiel auch Kochabende mit anderen Gruppen statt. Ob und wann eine Orientierungsveranstaltung stattfindet findet man auf den Seiten der Fachschaft der jeweiligen Universität.

Nun gehts los!

Zu Beginn habe ich nur einen Tipp: Lasst euch von der Stoffmenge nicht erschlagen! In den ersten Vorlesungen kommt jeder Student zum verzweifeln. Stoffberge bauen sich vor einem auf und das Mitlernen läuft bei weitem nicht so leicht, wie man es sich zu Schulzeiten vorgestellt hat. Arbeitet euch langsam ein und findet euer eigenes Schema.

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