Die Notfallversorgung eines Herzinfarktes stellt das alltägliche „Brot“ des Rettungsdienstes dar. Jeder Mitarbeiter im Rettungsdienst sollte die korrekte Vorgehensweise nach aktuellen Leitlinien beherrschen.
Ich habe die Therapieempfehlung gemäß den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zusammengefasst. Die Empfehlungen richten sich dabei an die Notfallversorgung also die präklinische Versorgung. Die wichtigsten Aspekte findet ihr hier im Beitrag. Trotzdem empfehle ich das Durchlesen der Leitlinien. Den präklinischen Teil findet ihr auf den Seiten 8 bis 30
ST-Hebungsinfarkt (STEMI) – Diagnostik
- So schnell wie möglich 12-Kanal-EKG Erhebung und Interpretation
- ST-Streckenhebung in Ableitungen V2-V3
- Männer unter 40: Hebung größer gleich 0.25 mV
- Männer über 40: Hebung größer gleich 0.20 mV
- Frauen: Hebung größer gleich 0.15 mV
- Hebung größer gleich 0.10 mV in anderen Ableitungen
- Zusätzliche Ableitungen V7, V8, V9 nach Bedarf
- Blutabnahme möglichst in Akutphase (Auswertung jedoch nicht abwarten)
ST-Hebungsinfarkt (STEMI) – Therapie
- Basistherapie:
- Schmerz: Titrierte Gabe von Opiaten
- Luftnot: Sauerstoff indiziert bei Hypoxie ( SpO2 < 95%), Luftnot, Herzinsuffizienz
- Angst: Tranquilizer bei besonders ängstlichen Patienten
- Kurzes Zeitintervall bis zur Refusionstherapie
- Perkutane Koronarintervention (PCI) innerhalb von 120 Min. nach Symptombeginn möglich
- Sofortiger Transport zum PCI-Zentrum
- Duale Thrombozytenhemmung mit ASS und ADP-Rezeptorblocker
- Antikoagulation mit Heparin
- PCI nicht innerhalb von 120 Min. nach Symptombeginn möglich
- Sofortige Fibrinolyse innerhalb von 12 Std. nach Symptombeginn
- Begleitend Thrombozytenhemmung mit ASS
- ADP-Rezeptorblocker (Clopidogrel) zusätzlich indiziert
- Antikoagulation: Enoxaparin / Unfraktioniertes Heparin / Fondaparinux
- Transport in ein PCI-Zentrum
- Perkutane Koronarintervention (PCI) innerhalb von 120 Min. nach Symptombeginn möglich
Dosierungen der Medikamente
Die Dosierungen der Medikamente findet ihr übersichtlich gestaltet in den Pocket-Leitlinien der DGK auf Seite 26, Seite 27 und Seite 28.
Quelle: Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).