Mit dem Beschluss des „Gesetzes über den Beruf der Notfallsanitäterin und des Notfallsanitäters“ am 28. Februar 2013 und der Annahme durch den Bundesrat am 22. März 2013 ist nun klar, dass eine neue Berufsbereichung: „Notfallsanitäter“ im Rettungswesen eingeführt wird.
Optionen für Rettungsassistenten
Der Gesetzestext sieht keine Anerkennung für Rettungsassistenten vor, bietet aber verschiedene Übergangsregelungen für Rettungsassistenten an:
- Berufserfahrung größer als 5 Jahre: Teilnahme an einer Ergänzungsprüfung innerhalb von 7 Jahren
- Berufserfahrung zwischen 3 und 5 Jahren: Teilnahme an einem Vorbereitungskurs über 480 Stunden. Anschließende Ergänzungsprüfung
- Berufserfahrung kleiner als 3 Jahre: Teilname an einem Vorbereitungskurs über 960 Stunden. Anschließende Ergänzungsprüfung
Zur Beurteilung der Berufserfahrung gilt hier der Stichtag: 31.12.2013. Natürlich steht es allen Rettungsassistenten (egal wie lange diese ihre Berufsbezeichnung führen) offen, direkt am Staatsexamen zur Prüfung des Notfallsanitäters teilzunehmen. Dieses Staatsexamen gleicht dem, welches Auszubildende ablegen. Hier sei erwähnt, dass das Examen wesentlich ausführlicher ist als die angebotene Ergänzungsprüfung.
Die Ergänzungsprüfung
Die Ergänzungsprüfung richtet sich an alle Rettungsassistenten, die ihre Berufsbezeichnung mehr als 5 Jahre tragen. Eine Teilnahme an einem Vorbereitungskurs ist hier nicht verpflichtend. Es wird vermutlich gezielte „Prüfungsvorbereitungskurse“ geben. Diese Kurse sind empfehlenswert um wieder in den Ablauf einer Prüfung zu gelangen. Ich selbst weiß, wie sehr doch schulisches Wissen und praktisches Arbeiten voneinander abweichen können.- Mündlicher Prüfungsteil nach §16 NotSan-APrV – (20 bis maximal 40 Minuten)
- Kommunikation und Interaktion mit sowie Beratung von Hilfesuchenden
- Mitwirkung bei der erweiterten medizinischen Diagnostik
- Lebensrettende Maßnahmen sowie Maßnahmen zur Abwendung schwerer gesundheitlicher Schäden
- Gruppen- und Teamarbeit
- Praktischer Prüfungsteil nach §17 NotSan-APrV – 2 Fallbeispiele
- 1 Fallbeispiel: traumatologische Notfälle
- 1 Fallbeispiel: Herz-Kreislauf-Stillstand mit Reanimation
Vorbereitungskurs 480 Stunden + Ergänzungsprüfung
Dieser Vorbereitungskurs richtet sich an alle Rettungsassistenten, die ihre Berufsbezeichnung drei Jahre oder länger führen, jedoch noch keine 5 Jahre. Der Vorbereitungskurs teilt sich wie folgt auf:
- 240 Stunden theoretische Ausbildung
- 20 Stunden – Kommunikation und Interaktion
- 60 Stunden – Erweiterte medizinische Diagnostik und Therapie
- 60 Stunden – Lebensrettende Maßnahmen und Maßnahmen zur Abwendung schwerer gesundheitlicher Schäden
- 80 Stunden – Freie Verteilung auf Ausbildungsinhalte des Notfallsanitäters. Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung.
- 240 Stunden praktische Ausbildung
- 40 Stunden interdisziplinäre Notfallaufnahme
- 40 Stunden Anästhesie- und Op-Abteilung
- 160 Stunden auf einer Lehrrettungswache
Vorbereitungskurs 960 Stunden + Ergänzungsprüfung
Dieser Vorbereitungskurs richtet sich an alle Rettungsassistenten mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung oder Assistenten, welche sich noch in der Ausbildung befinden.
- 480 Stunden theoretische Ausbildung
- 20 Stunden – Kommunikation und Interaktion
- 120 Stunden – Erweiterte medizinische Diagnostik und Therapie
- 120 Stunden – Lebensrettende Maßnahmen und Maßnahmen zur Abwendung schwerer gesundheitlicher Schäden
- 40 Stunden – Themenbereich Teamarbeit
- 160 Stunden – Freie Verteilung auf Ausbildungsinhalte des Notfallsanitäters. Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung.
- 240 Stunden praktische Ausbildung
- 60 Stunden interdisziplinäre Notfallaufnahme
- 40 Stunden Anästhesie- und Op-Abteilung
- 20 Stunden psychiatrischen- oder gerontopsychiatrischen Fachabteilung
- 360 Stunden auf einer Lehrrettungswache
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Artikel ein bisschen Licht ins Dunkel bringen. Für weitere Informationen und genauere Beschreibungen der Prüfungs- und Ausbildungsteile schaut doch am besten auf: www.notfallsanitaeter.de. Diese Seite habe ich als Quelle für die Erstellung des Artikels genutzt.
Ich freue mich über Wünsche, Fragen, Anregungen etc. im Kommentar oder per Email.